Verschiedene Quellen dokumentieren, dass die Simmentaler-Zucht in der Schweiz schon sehr früh eine grosse Bedeutung hatte. Bereits aus dem 16. Jahrhundert sind Exporte vom Simmental ins benachbarte Ausland bekannt. 1837 erfolgte der erste Viehtrieb des legendären Max Obermayr in 35 Tagen zu Fuss von der Schweiz nach Gmund am Tegernsee. Max Obermayr unternahm an die 90 dieser Viehtriebe. Diese bildeten den Grundstein der heutigen Deutschen Fleckviehzucht.
1855 beteiligte sich die Schweiz erstmals an einer internationalen Ausstellung. Eine Simmentaler-Kollektion war an der Pariser Weltausstellung sehr erfolgreich.
Unter der Leitung von Oberst von Wattenwyl wurden 1888 die ersten Viehzuchtgenossenschaften gegründet. Bereits zwei Jahre später erfolgte die Gründung des Schweizerischen Simmentaler Fleckviehzuchtverbandes. 1898 wurde in Bern der erste Schweizerische Zuchtstiermarkt durchgeführt. Nach dem ersten Weltkrieg prägte vor allem die Typfrage die Schweizerische Simmentalerzucht, mit schwerwiegenden Folgen. Nach der Einführung der künstlichen Besamung in den 1960er Jahren und vor allem der Einkreuzung mit der Red Holstein-Rasse am Anfang der 1970er Jahre erfolgte ein rascher Rückgang der Simmentaler Herdebuchtiere. Während die Simmentaler-Rasse nach umfangreichen Exporten weltweit als Fleischrasse Furore machte, geriet sie in der Schweiz als klassische Zweinutzungsrasse zunehmend unter Druck. 1975 wurde der Rassencode 70 für die Sektion Simmental eingeführt.
Überzeugte Reinzüchter gründeten 1978 die Schweizerische Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der reinen Simmentaler Fleckviehrasse. Seither hat diese Vereinigung grossen Anteil an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Simmentaler-Zucht in der Schweiz. 1980 folgte der Stempel „Orig. Simmental“ auf dem Abstammungsausweis. Der im Jahr 1986 eingeführte Rassecode 60 (Tiere über 3 Generationen in der Schweiz rein gezüchtet) gibt dem Züchter Sicherheit und hat seinen Anteil zum Zuchtfortschritt beigetragen.